Tag 6 – Königstein – Zittau

82 km

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Heute verlasse ich den Elbe-Radweg und es soll die „Königsetappe“ werden …
Hinter Bad Schandau in Richtung Sebnitz fängt es an bergauf zu gehen, wen wundert’s, schließlich bin ich im Elbsandsteingebirge …
Mein Navi zeigt mir an: 932 gefahrene Höhenmeter! Die Landschaft ist wunderschön und entschädigt etwas das schwierige Bergfahren.profil

In Sebnitz überfahre ich die Grenze und schon bin ich in der Tschechoslowakei. Bei einer Pause treffe ich ein Paar aus Dresden. Sie sind auch begeisterte Radtouristen. Wir fachsimpeln etwas und entschließen dann, ein Tschechen-Bier zu trinken.

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In Großschönau befahre ich wieder deutschen Boden. Kurz bevor ich den Campingplatz erreiche, fotografiere ich noch einen Gedenkstein für eine Frau, die 1826 ermordet wurde.

Im Internet finde ich dazu die folgenden Zeilen:p1040010
Und dieser „Bräutigam“ – ein damals dorfbekannter Säufer mit Hang zum Jähzorn war der genannte Christian Friedrich Helle, Jahrgang 1795 und von Beruf „Dienstknecht“. Er wollte jene Marie Rosine Wagner ehelichen,(nachdem er sie geschwängert und sie ein Kind von ihm bekommen hatte), aber die junge Dame hatte genug von dessen Sauftouren und davon, daß er das ganze Geld für das Aufgebot für Schnaps und Glücksspiel aufgebraucht hatte. Sie war immerhin so resolut, daß Sie eher ein Leben mit einem unehelichen Kind führen wollte, als diesen grobschlächtigen Kerl, der ihr öfters mal Prügel androhte und – wie man später berichtete – auch praktizierte, zu heiraten. Zwar versuchte er sie davon abzubringen. Aber während eines gemeinsamen Fußmarschs unter den Breiteberg (dort, wo früher die Querxe hausten) eskalierte der Streit und Herr Helle schnitt ihr – und wie man auf dem Gedenkstein noch heute lesen kann – „auf eine schauderhafte Weise“ – die Kehle durch. Das war nicht fein. Er wurde natürlich sofort gefangen gesetzt und nach Zittau verbracht, wo ihm das dortige Hochgericht einen „Mord im Affekt“ bescheinigte, was in der damaligen Zeit zu einer für den Delinquenten minder qualvollen und minder „schimpflichen“ „Lebensstrafe“ gereichte – hier zu einer Enthauptung mit dem Richtschwert. So kam es, daß Herr Helle – fein herausgeputzt und in Weiß gekleidet, in weißen Strümpfen und mit schwarzen Saumbinden am Rock, ein dunkles Halstuch sowie eine weiße Zipfelmütze tragend, am 4. August 1826 auf dem Richtplatz – dem sogenannten Rabenstein – (heute haben die Zittauer Stadtwerke das Areal okkupiert) erschien – um im Angesicht des zahlreich anwesenden Volkes und unter den tröstlichen Worten des damaligen Katecheten Martin Jentsch sein verpfuschtes Leben vom Scharfrichter zwangsweise beenden zu lassen. Es war übrigens die letzte öffentliche Hinrichtung in Zittau.
(Quelle: http://wincontact32naturwunder.blogspot.de)

Geschafft!

Gegen 17.00Uhr checke ich auf dem Zeltplatz ein und buche gleich für 2 Nächte.