Gedanken danach

Ein paar Gedanken nach meiner Tour …

Nach meinen bisherigen Unternehmungen kann ich sagen, dass diese Tour bisher das eindrucksvollste, anspruchsvollste und schönste Abenteuer war.

Es war kein Urlaub, dazu war es zu anstrengend. Es war Selbstbestätigung, Erlebnisreise und sportliche Herausforderung zugleich. Ich habe so viel gesehen, viele nette und auch „verrückte“ Menschen getroffen und mich auch ganz schön gequält, um das Ziel zu erreichen.
Jedes der 3 Länder hat seine Reize, wobei ich Finnland kaum beurteilen kann.
Südschweden ist Fahrradland, es gibt viele gut ausgebaute Fahrradwege, dazu eine schöne Landschaft und viele Wandermöglichkeiten. Mittel- und Nordschweden dagegen sind einsam, sehr bewaldet, aber auch landschaftlich schön.
Ich hatte besonders unter dem Wetter zu leiden. Kälte, Regen und starker Gegenwind haben mir tüchtig zugesetzt.

Norwegen hingegen hat sich für mich als das schönste Urlaubsland Europas dargestellt. Hier stimmen Natur, Infrastruktur und Sehenswürdigkeiten in Natur und Historie perfekt überein.
Es ist wohl auch das teuerste Land in Europa. Wer hier Urlaub macht, muss tief in die Taschen greifen.
Die Menschen sind überall freundlich und hilfsbereit. Ich habe in keinem der Länder schlechte Erfahrungen gemacht. Bei Problemen wurde mir geholfen, sei es durch Hinweise oder wie bei meiner Anhängerpanne durch Materialhilfe.

Aufgefallen ist mir

  •  die Skandinavier mähen sehr gern Rasen, wenn möglich auf Rasenmähern sitzend,
  •  hierzu passt: Wer in Schweden mit Anhänger Auto fährt, hat zu 90% einen Rasenmäher drauf
  •  die Städte sind bis auf Östersund, Trondheim und Oslo nicht mit unseren zu vergleichen (oft sehr klein und bieder)
  •  es gibt sehr viele alte Menschen
  •  handwerklich, bis auf Holz, nicht mit Deutschland zu vergleichen
  •  der Anteil von stark rauchenden Frauen ist sehr hoch
  •  der Anteil von Migranten ist in beiden Ländern höher als in Deutschland, gemessen an der Bevölkerungszahl

… und zum Schluss noch ein wenig Statistik:

Insgesamt habe ich 5.454 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt, davon 2.276 km in Schweden,
100
km in Finnland und 3.078 km in Norwegen.

Ich radelte 57 Tagesetappen und gönnte mir 11 Ruhetage.

Mein größtes Tagespensum lag bei 166 km und durchschnittlich ergaben sich 96 km pro gefahrener Tag.

Während meiner Tour verbrachte ich 354 Stunden auf dem Sattel und 13 Stunden auf 14 Fähren.

Ich fuhr durch 52 Tunnel erreichte bei Anstiegen 1.019 m über und bei Tunneldurchfahrten 212 m unter dem Meeresspiegel.

Auf der Speicherkarte meiner Kamera waren 989 Fotos.

In den 10 Wochen habe ich 4.028 EUR, aufgeteilt in 10.230 SEK und 22.917 NOK, verbraucht.
415,35 EUR haben die Übernachtungen (27 x Zelt / 2 x Hütte) in Schweden gekostet und in Norwegen 651,39 EUR (33 x Zelt). 4 x habe ich wild gezeltet.

Das restliche Geld habe ich ausgegeben für

* Verpflegung
* Fährüberfahrten
* Reparaturen und Ersatzteile
* Sightseeing
* und, und, und …