Tag 27 – Harsz – Ruhetag

48 km

Bei herrlichem Wetter fahre ich gegen 9 Uhr los. Ich will zur Wolfsschanze. Mein Gepäck bleibt im Zelt und so fährt es sich ganz entspannt.

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Die Wolfsschanze war eines der wichtigsten Führerhauptquartiere im II. Weltkrieg. Ein deutscher Schicksalsort. In der Wolfsschanze lebten etwa 2000 Menschen. Hier wurden die Entscheidungen getroffen, die Deutschland in die Katastrophe führten.
Ich zahle 4 € Eintritt, schließe mich einer deutschen Reisegruppe an und komme so an viele Informationen. Es ist schon beeindruckend, mit welchem Aufwand dieses Bauwerk errichtet wurde. Am 24.01.1945 wurde alles noch von den Deutschen gesprengt, es sind somit fast nur noch Ruinen übrig.

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ehemalige Unterkünfte für das SS-Begleitkommando, der Leibwache von Adolf Hitler.

 

 

 

 

 

 

 

 

Von der Baracke, in der das Attentat auf Hitler am 1.Juli 1944 stattfand, sind nur noch die Grundmauern zu sehen.
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p1000028Die großen Bunker in der Wolfsschanze waren Doppelhüllenbunker. Sie bestanden aus 2 m dicken Betonhüllen. Der 40 bis 80 cm große Zwischenraum zwischen den beiden Hüllen wurde mit Basaltschotter ausgefüllt, der bei einer eventuellen Bombadierung die Schwingungen dämpfen sollte. Die schweren Bunker, zu denen die von Hitler und Göring sowie der Gästebunker gehörten, waren zwischen 8,5 und 11 Meter hoch. Ihre Fundamente reichten bis zu sieben Meter in die Tiefe. Hitlers Wohnung bestand aus einem Arbeitszimmer, Besprechungsraum,  Schlafraum, Flur sowie Dusche und Toilette.

Ich bin auf dem Rückweg und nur wenige Kilometer von der Wolfsschanze entfernt, im Dorf Gierloz (Görlitz), befindet sich gleich am Dorfeingang ein Miniaturpark. Hier sind historische Bauten im Maßstab 1:25 nachgebaut.p1000036

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Am Nachmittag bin ich wieder auf dem Campingplatz in Harsz. Ich koche mir Kaffee und verspeise den gekauften Kuchen, da kommen doch zwei polnische Dauercamperinnen und bringen mir ebenfalls Kuchen… Sie hatten p1000057bestimmt Mitleid mit dem einsamen Zelter. Da muss ich heute auf mein Abendbrot verzichten, so voll bin ich. Nun kommen doch noch zwei deutsche Radler aus Richtung Danzig hier an. Sie wollen zwei Wochen kreuz und quer durch Masuren.

Ich plane morgen nur eine kurze Strecke bis Węgorzewo (Angerburg), eine Stadt mit ca. 12.000 Einwohnern. Vielleicht gibt es da noch Sehenswürdigkeiten.